Samstag, 8. September 2012

Oh wie schön ist Kanada (vgl. Janosch)


Wo ich bin

Québec City. Wird, wie ich nun erfahren habe, von der anglophonen Weltbevölkerung als "Canadian City of Love" gehandelt. Die Menschen hier oben heißen Bleuets, also Blaubeeren. (Das ist so wie mit den Kiwis in Neuseeland). Als ein Kellner mich neulich beim Englischsprechen ertappt hat und erstaunlich akzentfrei mit einstieg, fragte ich ihn, wo er so gut Englisch gelernt habe. Die Antwort: "I went West." - "Oh, where did you go?" - "Montréal."  Oh ja... für echte Québecois ist Montréal VERDAMMT West. Habt ihr mitbekommen, dass bei den Provinz-Wahlen letzte Woche bei einem Attentat zwei Menschen getötet wurden? Der Separatisten-Wind weht immernoch stärker als gedacht, ihr Lieben!

Klischee erfüllt

Letzte Woche habe ich dank eines Ausflugs für die internationalen Studenten den parc national de la Jaques Cartier kennengelernt. Ich dachte, wir durchwandern den Park. Resultat war nach 4 Stunden durch Wald und Wiesen steigen, dass wir ein geschätztes 100stel des Parks gesehen hatten... Ich sage euch, Entfernungen sind relativ! 
Eine kleine Anekdote dazu war, dass sich Jasmin, meine deutsche Weggefährtin, und ich abgeseilt haben, um ein bisschen die Stille und das tolle Licht zu genießen. So wanderten wir und wanderten und wanderten. Irgendwann ich: "...Jasmin.....der umgestürzte Baum da.....der kommt mir bekannt vor...." Sie: "...." Ich: "Wir haben keinen Handyempfang, hier laufen Elche und Bären rum und wir sind im Kreis gelaufen." Sie: "...Jap."

Die Landschaftsklischees erfüllt Kanada brav.
(Leider hat das überhaupt nicht gut geklappt mit dem Fotos -Hochladen diesmal :-(  Die Bilder sind eigentlich viel schöner!!)...


Tierisch viel los

Neulich in Québec.
5 Bären (vermutlich auf Beerenjagd), 200 Meter, kein Zaun.
Ein Elch, der im Nationalpark (und nein, das ist nicht übertrieben) einfach mal so über den Weg schlendert und gemächlich in den Fluss steigt. Geschätzte 10 Meter Entfernung.
Whale Watching mit Erfolg! Nur spontan ein Foto davon zu machen, ist nicht leicht...
Ansonsten 2 Waschbären, ein Stinktier, ein Biber und ein Stachelschwein. Bienvenue au Canada!

Auftauchender Wal vom Boot aus. Im richtigen Moment auf das Knöpfchen zu drücken ist gar nicht so leicht!

Man ist, was man isst

Vergesst alles, was ihr je über Blaubeeren und Ahornsirup wusstet.
Blaubeerenmuffins, ok. Aber: Blaubeerbier, Blaubeertoast, Blaubeeressig, Blaubeersenf ?
Ahornsirup, ok. Aber Ahornbutter, Ahornlachs, Ahorneis, Ahornseife ?
Und dann noch folgende Supermarktentdeckungen:

In Québec gibt es goldene Kartoffeln! ;)
Alles etwas größer. Hier: Margarine.



Ihr seht, ich entdecke Kanada von Tag zu Tag ein bisschen mehr und seit die Uni losging, bin ich auch damit recht beschäftigt. Die Kurse hier scheinen vom ersten Eindruck her sehr gut zu sein - viel strukturierter und intensiver als in Deutschland. Eine Einheit sind auch nicht 1,5 sondern gleich mal 3 Stunden am Stück. Zum Glück reden die Professoren klar und haben viel linguistisches Verständnis für die Ausländer.

Ich hoffe sehr, dass es euch allen gut geht und denke an euch! Mir geht es im Vergleich zum letzten Blogeintrag besser - es gibt einfach gerade mehr, mit dem man sich ablenken kann. Und das Land ist ja auch wirklich wunderschön.

Das nächste Mal zeige ich euch ein bisschen die Stadt und hoffe, dass die Farben dann besser auf den Fotos rauskommen...

Was mir fehlt: Das deutsche Ampelsysthem (hier fährt jeder, wann er will). Kartoffelsalat. Ansagen im Bus, denn vor allem bei Dunkelheit hat man hier keine Ahnung, wann man an seiner Haltestelle angekommen ist. Vollmilch.

Ich vermisse euch und sende alles, alles Liebe in die Welt!!
Eure Julia

Chutes de Montmorency bei Québec



2 Kommentare:

  1. Juuulia! Die Farben sind schon unfassbar schön!!!

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  2. Wow!!! Beeindruckend, was du so alles erlebst. Wie die Bilder wohl in ECHT aussehen!?...
    Deiner Blaubeerreihe kann ich noch ergänzend Blaubeer-Vodka! hinzufügen. Unglaublich gut, solltet ihr mal probieren :)
    Schön dass es dir mittlerweile ein bisschen besser geht, denke das gibt sich einfach mit der Zeit.
    Beste Grüße aus dem Westen und auch ich werde versuchen bald mal wieder zu bloggen :)
    Dicke Umarmung, Daniel

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