Step 1: Einleben – check
Step 2: Verkehrsteilnehmer werden – in progress
Liebe Grüße aus Peking in die Welt! Der Kulturschock lässt ganz langsam
nach, man gewöhnt sich an das fremde, neue Umfeld, knüpft erste Kontakte (wenn
auch wenig chinesische), wagt sich an außergewöhnlicheres Essen und macht es
sich in seinem neuen Wohnheim gemütlich! Obwohl die Zimmer für chinesische
Verhältnisse traumhaft sind, mangelt es leider an einem Gemeinschaftsraum oder
einer Küche…entsprechend hat meine Mitbewohnerin kurzerhand beschlossen einen
Kühlschrank für unser Zimmer zu kaufen. Aus mir unerklärlichen Gründen hat sie
sich direkt für ein Riesenexemplar entschieden, sodass wir den Lieferservice
des Elektrogeschäftes in Anspruch nehmen mussten. Als der Lieferant anrief, um mitzuteilen,
dass er vor dem Wohnheim angekommen sei ging ich direkt runter und hielt
Ausschau nach einem Sprinter mit Firmenaufdruck… vergebens, bis ich
realisierte, dass DIES unser Kühlschranktransporter ist ;-) That’s China!!!
Unser Zimmer ist mittlerweile recht gemütlich, hier lässt es
sich gut leben, auch wenn ich mich an das Leben im Doppelzimmer erst gewöhnen
muss :/ Alle beneiden mich für die
vielen Fotos von euch mit denen ich Möbel und Wände dekoriert habe!
Die Tage war ich mit einer Gruppe von knapp 10 Japanern essen, welch interessantes Chaos!
Die Jungs haben sich deutlich gefreut mit einem blonden Mädchen unterwegs zu
sein und für mich war es wahnsinnig spannend einfach mal mit „quasi
Einheimischen“ asiatisch essen gehen zu können! So blieb es mir diesmal auch
erspart die Fotos auf der Speisekarte skeptisch zu studieren und ich durfte
einfach überall probieren... „einfach“, denn ich erarbeite mir das Essen hier
sehr hart, da ich mit den Stäbchen teilweise immer noch zu kämpfen habe;)! Für
alle, die damit noch nicht vertraut sind: In China bestellt sich nicht jeder
ein Gericht. Vielmehr bestellt die Gruppe viele kleine Schüsseln mit Reissorten, Fleisch- und Gemüsevariationen,
Meeresfrüchten …gerne auch mal Frosch oder Schlange (welche du dir vorher noch lebendig hinter
Glas ansehen kannst) und einige Flaschen Bier … hiervon darf sich ein Jeder
bedienen, äußerst abwechslungsreich! Am Ende glich der Tisch einem einzigen
Schlachtfeld und ich war überrascht, wie sehr die Jungs das Essen
zelebrierten. Stark gewöhnen muss ich
mich noch an die hiesigen „Manieren“, vor allem das Schlürfen der Nudeln – wow!
Eine simple Gabel würde das „Problem“ doch lösen *seufz*!
Ansonsten bleibt es nur wieder und wieder zu betonen, wie
kontrastreich diese Stadt ist! Bezüglich allem! Hier nur ein kleiner Eindruck.
Der Anhänger links wird im Übrigen von einem Fahrrad
gezogen. Vergleichbare bzw. extremere Bilder gehören hier zum Alltag, absolute
Normalität - die Chinesen sind wahre Transportkünstler! Ich bin gar nicht in
der Lage all das Gesehene und Erlebte niederzuschreiben! Vielleicht sollte ich
die Digicam einfach mal mit Panzertape an meinen Kopf kleben, damit ich euch
einen besseren Eindruck verschaffen kann!
Da sich
auch „kurze Distanzen" in Peking als ziemlich weit erwiesen haben bin ich jetzt
für 25€ auch stolze Besitzerin eines Fahrrades geworden. Ratet welches mir gehört ;-)
Lukas und Julia als ortskundige denken sich jetzt vermutlich
„Ach du Sche…!“ Der Verkehr in Peking ist chaotischst! Hier gewinnt der
Stärkere, bei Zeiten auch mal der Schnellere oder der Wendigere! Wer nicht mit
dem Fahrrad unterwegs ist besitzt einen Roller: man sieht viele Schrottkarren
(quasi nur noch fahrende Motoren mit 2 Rädern und einem Stiel als Lenker) und
noch mehr Elektroroller, welche mir persönlich aber noch weniger lieb sind, da
man sie nicht mal anfahren hört! Jedes zweite Zweirad zieht dann einen kleinen
Anhänger, der ca. 3 Meter hoch mit undefinierbaren Gegenständen beladen ist. Und
nicht zu vergessen: Autos, Autos, Busse und Autos! Vorfahrtsregeln gibt es
nicht, stattdessen jedoch die Hupe – hier ein kleiner Vorgeschmack:
Wie sehr vermisse ich da unsere kleine Provinz Tübingen! Aber
eigentlich ist es hier auch nicht so viel anders, einfach „Schaffe, Schaffe,
Häusle baue.“:
Nebenbei fängt Montag dann auch mein Studium an – zur Uni
dann beim nächsten Mal mehr!
„Bai, bai“
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