Sonntag, 28. Oktober 2012


Liebe Freunde,

als ich heute Morgen aufgewacht bin, da war ich ergriffen, ergriffen von dem was sich gestern Abend angedeutet und heute manifestiert hat. Ein winterlich, weißes Tübingen. Durch die weißen Gäßle wandernd, mit dem typischen Holzrauch der Kamine  in der Nase und das Läuten der Glocken zum  10 Uhr Sonntagsgottesdienst in den Ohren, bin ich dann bei den Universitätskliniken gelandet, um das weiße Pracht Tübingens zu erhaschen und festzuhalten.









Doch nun drei Monate zurück: Du weißt, dass du in Frankfurt bist, wenn

morgens in der S-Bahn  90% Anzug mit Krawatte tragen und an ihrem neuen Iphone rumspielen.

du an der EZB vorbeikommst, gerade Occupy geräumt wird und du ein komisches Gefühl hast, weil du gerade den ganzen Tag bei der Deutschen Bank gearbeitet hast.

du gerade im Auto einer  Mitfahrgelegenheit sitzt und dich nicht traust deinen aktuellen Arbeitgeber zu offenbaren.

die Hörsäle der Universität nach Banken benannt sind.

du dich einfach auf Tübingen freust.

Es stimmt, ich bin sehr froh endlich wieder in Tübingen zu sein. Mein Praktikum hat mir klar gezeigt, dass meine Leidenschaft im Studieren liegt. In den drei Monaten in Frankfurt bin ich drei Mal umgezogen, hatte am Anfang eine verrückte und schizophrene WG und war dann auf dem Unigelände. Die Goethe Universität ist top ausgestattet und hat einen sehr coolen Campus.




Und hier waren wir Bäume pflanzen mit der Bank;)



Und jetzt werde ich wieder studieren, fühle mich wie damals vor einem Jahr, nur dass ich kein Ersti mehr bin ;) Mit dem Unterschied, dass ihr nicht da seid, leider.

Bis bald,

Euer Julius


Montag, 22. Oktober 2012


Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe der San Franciscan News,

ich weiß, ich weiß, ich habe schon lange nichts mehr von mir hören lassen :(
Umso mehr gibt es diesmal jedoch auch zu berichten. Von Oktoberfest über San Franciscan Flight week über House-Partys über Bonfire am Beach über Wahl-Partys über Road-Trip nach Santa Cruz über diverse andere Partys zu einer Rad-Tour über die Golden Gate Bridge war in den letzten Wochen alles dabei...hab ich schon die Partys erwähnt?!
Nein, aber jetzt mal Spaß beiseite, ich habe hier auch einiges an der Uni zu tun, sodass die nächtlichen (und ab und an auch Tages-) Ausflüge im Moment doch eher eine Seltenheit sind.

Aber alles der Reihe nach:

Ende September stand erst mal das Oktoberfest by the Bay an. Hierbei handelt es sich um eine Art amerikanisches, an das Münchner Oktoberfest angelehnte, Oktoberfest. Das Ganze findet jedoch nicht auf einem riesigen Gelände und in traditionellen Bierzelten, sondern in einer gigantischen Halle, statt.
Bierbänke und -tische hat man jedoch zumindest einigermaßen "deutsch" gehalten, bis auf ein paar vereinzelte mit blauen Bezügen verunstaltete Exemplare. Anyways, es gab deutsches Bier, eine deutsche Band, die Oktoberfest-Songs zum besten gab und natürlich durften Dirndl und Lederhosen auch zur Schau getragen werden. Die Maß-Preise haben ebenfalls an Oktoberfest und Wasn erinnert ebenso wie die ein oder andere Bierleiche innerhalb und außerhalb der Halle.

das nicht ganz traditionelle Bier"zelt"

da hat die Bayerin doch tatsächlich ein Dirndl aus Deutschland mitgebracht :)

Auf dem Weg zum Oktoberfest sind wir dann noch am schönen Baseball-Stadion vorbeigekommen (AT&T-Park). Die dort beheimateten Giants spielen gerade übrigens in den Playoffs. Morgen ist das alles entscheidende 7. Spiel, in dem es darum geht, wer gegen die Detroit Tigers um die nationale Meisterschaft spielen darf. Der Sieger wird gleichbedeutend als bestes Baseball-Team der Welt bezeichnet. Kann man sich so vorstellen wie die Champions-League im Fußball :)

AT&T-Park

"the scariest hitter in baseball" - Willie McCovey

Die alljährlich Anfang Oktober stattfindende Flight-Week ist ein Erlebnis der besonderen Art hier in San Francisco. Die besten Piloten der Nation, die blue angels, statten der City by the Bay einen Besuch ab und führen mit ihren Fightern eine tolle Flugshow ab. Leider habe ich diese größtenteils verpasst. Aber man kann glaube ich einen guten Eindruck davon bekommen was hier in San Francisco los war, wenn man sich folgende Bilder anschaut, die am Pier39 aufgenommen wurden.





Obama vs. Romney, so heißt natürlich auch hier in Kalifornien momentan das heißeste Thema. Im traditionell demokratischen San Francisco ist klar welcher Kandidat unterstützt wird. Deshalb gibt es hier auch die größten Obama-Partys des Landes, auf einer war ich während der ersten Presidential Debate, zusammen mit einer Gruppe aus domestic und international students.  


so sehen Sieger aus, hoffentlich :)

Letzte Woche stand dann eine Stadtführung der besonderen Art an: die so genannte Wild Wes Walking Tour. Wes, der Tourguide, führt dabei zu seinen Lieblingsorten in San Francisco und hat jeweils ein kleines Liedchen parat, dass er dann zusammen mit seiner Ukulele (http://de.wikipedia.org/wiki/Ukulele) zum Besten gibt. 

Wild Wes, seine Ukulele und Zuhörer

Leicht makaber

freeee candiiies

Washington Square

Wild Wes und die "Crew"

Ende letzter Woche hieß es dann: Bonfire at the beach? Sure, why not! Los ging es also. Mit Holz, Bier, Wein, Cracker und Marshmallows bewaffnet ging es als zum Ocean Beach wo gefeiert wurde...bis die Polizei kam, haha. Naja, aber wir hatten einen sehr schönen Abend und kurz darauf ging es eh weiter zu einer Hausparty, also alles halb so wild! Dort kam dann später übrigens auch die Polizei und hat die Party, natürlich im friedlichen Rahmen, aufgelöst. Ihr seht also ich fühle mich wie in Tübingen bei unseren legendären Parties :)
das schreit nach einer Wiederholung!!!

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Diese Woche schließlich hatte ich Besuch von Manu, der aus Los Angeles in den Norden geflogen kam. Gestern waren wir dann zusammen mit Kathi und Johanna in Santa Cruz. Ich habe mich echt gefreut mal wieder dort zu sein, nachdem ich vor 2 1/2 Jahren dort ja für eine kurze Zeit gewohnt habe. Wir haben uns also ein Auto gemietet und morgens um 8 Uhr ging es dann gen Süden. Gegen 9:30 Uhr hatten wir es dann endlich geschafft, das Wetter sah eher bescheiden aus...
Doch davon haben wir uns natürlich nicht unterkriegen lassen, machten also zuerst einmal eine kleine Wald-Wanderung und besuchten Mystery Spot (Alex, erinnerst du dich noch?), dafür war gutes Wetter nicht zwingend notwendig. 

Die Tübinger Wiwi-Gang 

Mysteriouuuus

Mysteriöser-weise waren die Wolken nach unserem Besuch wie weggeblasen und wir hatten einen wunderschönen Tag in Santa Cruz vor uns. Es ging also an den Strand, zum berühmten Boardwalk und in das doch recht verlassene Stadtzentrum von Santa Cruz. 


Tübingen in Santa Cruz :)

der berühmte Boardwalk mit seinen Attraktionen



I love SC


Zum Abschluss von Manu's Aufenthalt haben er und ich heute noch eine kleine Radtour gemacht. Am Pier 41 haben wir uns also Fahrräder gemietet und sind in Richtung Golden Gate Bridge aufgebrochen. Selbst mit Pulli und Jacke war uns kalt und wir haben uns ganz schön abgestrampelt auf dem Hinweg (dem Wind sei Dank, den Beinamen "the windy city" hat San Francisco also zurecht). Das Erlebnis einmal über die Golden Gate Bridge geradelt zu sein und der Blick auf der anderen Seite haben jedoch für alle Widrigkeiten entschädigt. 

Blick von Süden

auf der Brücke :)

Blick von Norden



Zum Abschluss der Tour sind wir dann noch die weltbekannte Lombard-Street heruntergefahren. So nach dem Motto: Darf man da überhaupt mit dem Fahrrad runter? Keine Ahnung, aber ist mir egal, ich mach's trotzdem, sind wir dann die aufgrund der Steilheit in Serpentinen angelegte und sehr schön mit allen möglichen Blumen bepflanzte Straße heruntergefahren bzw. heruntergebremst.




So jetzt habe ich euch aber genügend Lesestoff und visuelle Vergnügen bereitet. Ich sende ganz liebe Grüße in alle Welt und hoffe euch allen geht es gut :)
Bleibt vor allem gesund (Farrah, Flici macht mir keine Dummheiten ;-)) und munter, macht immer schön eure Hausaufgaben und ich freue mich schon auf eure nächsten Berichte! 

Euer Daniel

Sonntag, 21. Oktober 2012

Tucson VI

Verehrte Freunde

ich rate Euch, rette sich wer kann, denn meine Energie kommt zurück!!! =)

Dieser Bericht wird ausnahmsweise recht bilderlos, aber das ist vielleicht auch besser so. Ich habe 3 recht schwierige Wochen hinter mir, aber gerade die letzte war besonders aufregend!
Warum?
 Zunächst habt ihr ja mitbekommen, dass ich gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe war, genauer gesagt die ganze Zeit im Bett lag, doofe Kopfschmerzen hatte,7 Kilo verloren habe und der Gang zur Mülltonne mich schon völlig erledigte.

 Letzten Montag stand es dann fest, irgendwas stimmt nicht mit meinem Darm, sodass ich Freitag also ins Krankenhaus gehen sollte für eine Endoskopie, eine kleine Mini-Operation. Netterweise nahm mich meine Gastfamilie ab Dienstag für 5 Tage auf, sodass ich mir um Nahrung oder Medikamenten-Beschaffung keine Sorgen mehr zu machen brauchte.

Es war suuper interessant in einer amerikanischen Familie zu leben. Prägendste Erfahrung war wohl, dass ich von meiner Gastmutter auf die Frage, wo ich denn einen Kochtopf finden könnte, nur ein "das weiß ich gar nicht" als Antwort bekam. In ihrer eigenen Küche!! Sie kocht nicht gerne, sondern geht eben lieber essen oder kauft sich "Fertig-Meals" im Supermarkt. 
Das Zweite, was mich sehr beeindruckt hat, waren die super modernen High-Tech Sofas. Man konnte sich nicht nur gemütlich reinwälzen, sondern es gab auch noch einen Hebel, der dann die Bein-Partie nach oben schießen ließ, sodass man die Beine hochlegen konnte. Das war dann nach der Arbeit immer ihre Lieblingsbeschäftigung, natürlich vor dem überdimensional großen Fernseher und der große, sabbernde Hund Onex immer in ihrer Mitte. Einfach Amerika! Aber sie sind glücklich, so what. Zur Zeit planen sie, welches Halloween-Kostüm Onex dieses Jahr wohl anziehen soll.

Donnerstag musste ich dann jedenfalls 3,8 Liter widerlichstes Medizin-Zeugs als Vorbereitung für die OP trinken und durfte absolut gar nichts essen. Einer der ätzendsten Tage meines Lebens! Ich habe um 12 Uhr mittags angefangen und war um 20 Uhr abends fertig, obwohl ich bestimmt ein Fünftel heimlich weggeschüttet habe.

Freitag Morgen ging es dann los ins Krankenhaus. Ich war soo froh, dass mein Gastvater Alex mich begleitete, dort blieb und wieder nach Hause fuhr. Es war ja mein 1. Mal. Dort angekommen musste ich gar nicht lange warten, schon bald wurde ich in einen Raum geholt, in dem ich mir so einen komischen Kittel anziehen musste, auf ein schiebbares Bett gelegt wurde, überall verkabelt und verschnürt wurde und dann auch schon in den OP-Raum geschoben wurde. Die Schwestern waren alle super nett. Besonders amüsant war, dass der Druckknopf, der an mir angeklebt wurde, um meinen Herzschlag zu messen, dauernd abfiel, sodass die Maschine mit einem lauten PIIIIIIIIIIEP Herzstillstand anzeigte. Ich musste mich echt beherrschen nicht laut loszulachen. Die Spritze, die mir die Narkose verpassen sollte, stecke schon längst verkabelt in meinem Arm. Die Ärztin sagte mir noch, ich solle an eine schöne, glückliche Erinnerung denken, was ich dann auch tat. Das ist das letzte, was ich weiß. Denn dann bin ich wieder aufgewacht und alles war vorbei. Eine faszinierende Erfahrung! Ich konnte es kaum glauben. Ich hatte nicht gemerkt die Invasion zu bekommen, noch dass ich müde wurde und von der 20-minütigen OP erst recht nichts.

Ich wachte also auf und hatte gleich 4 nette Schwestern um mich, die mir einen superleckeren Saft gaben. Ich fragte gleich erstmal nach einem zweiten, welcher mir nach kurzer Diskussion auch gewährt wurde :) Dann kamen auch schon der Arzt und Alex und mir wurden großartige Farbaufnahmen meines Darms präsentiert! :D Nach der Aufklärung, was los sei, erkundigte sich der Doktor, ob ich denn noch eine Frage habe und ich antwortete wie aus der Pistole geschossen: " Darf ich in 2 Wochen auf den Grand Canyon Trip mit meinen Freunden gehen?" ;) Chancen stehen gut. Danach ging es erstmal mit Alex ins Restaurant, ich durfte ja endlich wieder essen!

Ich fragt euch sicher, was es denn nun ist?
Eine chronische Erkrankung des Dickdarms. Gut, chronisch ist natürlich nie so cool, aber man kriegt das wohl ganz gut mit Medikamenten in den Griff, sodass es sich nicht groß auf den Alltag auswirkt. 
Ich bin wahnsinnig erleichtert, dass man es nun endlich weiß und ich seid gestern das richtige Medikament bekomme, was wahnsinnig gut zu wirken scheint. Ich hatte gestern den ganzen Tag keine Kopfschmerzen, im Vergleich zu den letzten Wochen recht viel Energie, habe super viele Sachen erledigt und ein wahnsinnig nettes Abendessen mit vielen Gastfamilien und ihren Schützlingen gehabt.

Auch, wenn sie es hier nicht lesen können, möchte ich mich nochmal ganz doll bei meinen Freunden hier bedanken, die mich immer wieder besucht haben, Obst, Filme, Unizeugs oder Sprudelwasser vorbei gebracht haben, mich auf andere Gedanken bringen konnten und mich bei guter Laune hielten :)

Also, ab nächstem Wochenende wird hier wieder gerockt und Tucson auf den Kopf gestellt, vorher müssen nur noch 2 Klausuren überlebt werden.

Was ich vermisse? 
Den Tübinger Herbst samt Tübinger Menschen (also ihr :P ), meine Familie und das grüne Pesto Genovese von Barilla!

Alles Liebe, 
eure Flici

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Tübingen Vol5

Guten Tag im fünften Semester! Es ist lange her, dass man in den Einführungstagen das "Stadt-tausch-spiel" gemacht hat - wisst ihr noch wie viele Stufen die Germanenstaffel hat? ------------------------------- Hier ist man also wieder in Tübingen, diesmal nicht mit Blick ins Tal, sondern mit Blick auf den Österberg. Manche schöne Stunde hat man dort verbracht. Ich werde mich auch später wieder dahin aufmachen, wir haben uns übers Semester das gemeinsame Ziel "Fechten" gesetzt. Nicht akademisch - oho - sondern von der Uni aus. En garde! ------------------------------- Meine Zimmeraussicht!
Ich frage mich nur, was das für ein Haus ist da links am Bildrand - da ist auch spät Abends Lich an... Aber ne Verbindung ists nicht. Und das Gericht auch nicht... Habt ihr ne Idee? ------------------------------ Noch scheint sie hier die Sonne, Nachts ists jedoch bitter kalt. Man muss also aufpassen, wenn man mal wieder durch die Stadt streicht und die Nacht zum Tag macht. ------------------------------ Aber zuerst zu den Vorlesungen... fast alle in der Mohlstrasse - sehr angenehmer Rahmen und alle sind still und hören dem Prof zu :D Kennt man gar nicht. Kein Spiel des Lebens oder Backgammon :D :D - man hat es sich ja selbst ausgesucht! Ein paar bekannte Gesichter sieht man auch - zum Beispiel Chris Willmy oder ein paar BWL-Leute... Heute ist DIES UNIVERSITATES, auch dieses Jahr gibts wieder eine Veranstaltung gegen Verbindungen und auch diesesmal gehen wieder nur Buxen hin. Und nächste Woche gehen die Tutorien los - oho ------------------------------ Die Leute hier in der KHG sind alle freundlich und nett und begeistert und gestern gabs die erste Party. Ich hatte ein bisschen was in meiner Wohnung und habe diese den Cheruskern gezeigt. Die Bilder meines Zimmers sind noch vor dem Besuch aufgenommen...
Dies Bild ist dann von heute Nacht - ich habe zur Sicherheit die verräterischen Aufschriften geschwärzt...man weiß ja nicht, wer das hier so ließt :D
Der Nachbar stand grade vor der Tür - er hat wohl gestern unfreiwillig mitgepheiert :D Tja ja, was soll man da sagen? Kommt nicht wieder vor ?!? :D :D oh ich kenne mich schlecht! Liebe Grüße an euch! Und kommt nur recht schnell wieder! Wenn man mich fragt, wie lange mein Studium geht und in welchem Semester ich bin, sage ich immer im VORLETZTEN! Vorerst zumindest! Machts gut und besser! Philipp

Dienstag, 16. Oktober 2012

Neues aus Medford

Hallo meine Lieben,
ich drücke mich gerade mal wieder vorm lernen und dachte, dass dann wenigstens mal wieder einen neuen Blog Eintrag schreiben kann ;).
Meine Liebe Familie und Ich in Boston
Zunächst das wichtigste: Meine Familie hat mich besucht. Meine Eltern und mein Bruder sind am 26.09.2012 hier in Boston angekommen. Wir haben dann zunächst zwei Tage zu viert in Boston verbracht , bevor meine Eltern zu einem Road-Trip durch New-England aufgebrochen sind. Mein Bruder war dann noch eine knappe Woche bei mir. Leider war er verletzt, sodass wir nicht so viel Sport gemacht haben, wie ich gedacht habe. Aber wir hatten eine schöne Zeit zusammen. 
Wir waren im Kino, im Aquarium und bei einem Tufts Football Spiel (Tufts ist sooo schlecht:( ).
Er war sogar noch für einen Tag in New York, weil ich ja leider die ganze Zeit Uni hatte.
Meine Eltern sind dann eine Woche später (nach dem Portland Wochenende (siehe unten)) nocheinmal für zwei Tage vorbeigekommen. Das war auch sehr schön, weil wir so nocheinmal gemeinsam Zeit im German House verbringen konnten.




Ansosnten Erzähle ich mal von der letzten Zeit:
Alex und ich beim Formal Dinner
Alex und ich sind vorletzte Woche am Donnerstag Abend für das Auslandstreffen der Studienstiftung geflogen nach Portland, Oregon geflogen. Ich hatte mich vorher nicht wirklich damit beschäftigt, aber das ist wirklich unglaublich weit weg. Wir sind ca. 6h geflogen und hatten dann plötzlich drei Stunden Zeitverschiebung. Da hätten wir ja eigentlich auch fast nach Deutschland fliegen können... Aber so sind wir zumindest mal näher bei Katharina gewesen (Wir waren wirklich fast direkt über Bozeman). In portland haben wir dann viel über die Stadt gelernt. Sie halten sich wirklich für sehr nachhaltig und einzigartig, was mein persönlicher Eindruck aber nur bedingt bestätigt hat. Es gibt zwar einen guten öffentlichen Nahverkehr und recht viele Ladestationen für Elektroautos aber die sozialen Aspekte sind irgendiwe ncoh lang nicht geregelt. Es gab immer noch sehr viele Obdachlose und die Stadt schien auch nicht gerade ein "Schmelztiegel" zu sein. Irgendwie waren nur Weiße auf den Straßen zu sehen. Wir haben dann auch noch eine Radtour durch die Vororte gemacht, was Dank des Wetters wirklich schön war. Nur sah Portland dort dann genauso wie jede andere Stadt aus. Dass heißt nur Einfamilienhäuser mit recht großen Grundstücken und ohne nennenswerten öffentlichen Nahverkehr.
Das Rahmenprogramm war aber ziemlich gut. Neben einem Abend in einer Bar, gab es auch ein "Formal Dinner". Das Essen war zwar nicht überagend, aber die Location war schon ziemlich cool.
Insgesamt also ein gelunges Wochenende, auch wenn es für mich persönlich ziemlich anstrengend war. Zum einen weil ich zunächst noch ziemlich erkältet war und zum anderen weil es 120 Leute waren, von denen ich nur Alex im vorhinein kannte.



Der Blick aus dem Econ Department

Da der Montag frei war, war die Woche darauf ziemlich kurz. Meine eine Professoring war zudem noch auf einer Reise im Niger (Sie ist mit einer Malaria Infektion zurück gekommen), sodass es echt schnell vorbei ging. Irgendwie habe ich es geschafft meine Arbeit immer weiter herauszuzögern, aber dafür habe iches aber tatsächlich geschafft zum Friseur zu gehen und andere Kleinigkeiten zu erledigen. Der Herbst ist inzwischen auch hier angekommen, wie man auf dem Foto sieht.




Der Blick vom "Berg", der einzige Ort mit Handy Empfang
Dieses Wochenende war dann das German Emersion Weekend. Ich bin einer Gruppen von 16 Deutsch Lernenden, 3 Deutsch Lehrenden und den anderen Tübingern auf eine Hütte in new Hapshire gefahren. Das wirklich ein sehr tolles Wochenende. Wir haben viel gerdet, gespielt, gegessen und einfach eine Menge Spaß gehabt. Das Wetter hat auch perfekt mitgespielt, sodass wir auf einer Nachtwanderung einen perfekten Sternenhimmel mit einigen Sternschnuppen gesehen haben. Ansonsten gab es das übliche Programm mit einer Schnitzeljagd, viel Freizeit und einem selbst vorbereiteten Abendprogramm. Es war wirklich erstaunlich wie gut das Deutsch der meisten Teilnehmer war und sei haben sogar untereinander sehr viel Deutsch gesprochen. Am Samstag Nachmittag haben wir dann auch alle! gemeinsam für 4 Stunden im Aufenthaltsraum gearbeitet und geschlafen. Ich hatte wirkich noch nie eine so ruhige Atmosphäre in einer so großen Gruppe. Wahrscheinlich waren viele einfach zu müde um wirklich aktiv zu sein. Abends am Lagerfeuer haben wir dann noch einige Runde Werwolf gespielt.

Diese Woche ist jetzt gerade total stressig. Ich habe ein MIdterm, ein Referat und ne Menge Hausaufgaben. Leider war habe ich vorher noch nicht so viel gearbeitet und ich lenke mich ja gerade schon wieder ab... Aber irgendwie wird das schon klappen.
Deswegen gehe ich jetzt auch ins Bett.

Lukas

PS: Alles Gute zum Geburtstag Mami, ich meld mich später mal :).






Samstag, 13. Oktober 2012

Bozeman sagt hallo ;-)

 Hallo ihr Lieben,

ich kann es kaum glauben, dass ich nun schon gute zwei Monate hier bin! Es gefällt mir nach wie vor sehr und es gibt noch so viel zu entdecken und erleben. Nichtsdestotrotz ist das Ende der Euphoriephase auf der Kulturschockkurve erreicht und eine Routine ist in meinen Alltag eingekehrt.Hier ein paar Stickpunkte zum algemeinen Leben in Bozeman:

Du weißt, dass du in Bozeman bist, wenn….
  • der Himmel an 90% der Tage wolkenlos und strahlend blau ist
  • dir ein Elch auf der Straße begegnet oder ein Bär deine Mülltonne durchsucht
  • das meist genutzte Fortbewegung neben dem Fahrrad das Skateboard ist
  • du das Gefühl hast, dass hier jeden Tag Fasching gefeiert wird, weil dir mindestens 10 Männer täglich in Cowboy-Outfit entgegenkommen
  • 70% aller Menschen über 18 ein Tattoo haben
  • das Durchschnittsalter bei 25 Jahren liegt (in Deutschlands jüngster Stadt Tübingen sind es 39 Jahre)
  • die Bars schon um 1:40 Uhr schließen
  • selbst öffentliche Toiletten sauber sind
  • du an einem Tag bei gefühlten 30° C die Sonne genießen kannst und dann am nächsten Tag aufwachst und es weiß draußen ist
  • sich über die Hälfte des lokalen Medien um das Thema „Agriculture“ dreht
  • die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos sind
  • dir ein achtjähriges Mädchen ganz neben bei erzählt, dass es gestern mal wieder schießen war

Da man hier allerdings erst mit 12 Jahren Tiere erledigen darf, muss sie leider noch 4 Jahre warten. Dann kann sie zur Hunters-Education gehen und eine Hunters-Licence erwerben. Nun habe ich die 12 Jahre längst überschritten, also habe ich mir gedacht: „Warum eigentlich nicht?“ Schnell war der entsprechende Kurs beim zuständigen Wildlife-Center gefunden, die Anmeldung abgegeben, die Kursunterlagen abgeholt und schon konnte es losgehen. Eine Woche lang hatte ich jeden Tag zwei Stun¬den Unterricht, in denen alle wichtigen Themen von „Welche Art von Waffen und Munition gibt es?“, „Wie hält man eine Waffe?“, „Welche Tiere gibt es und welche darf man jagen?“ bis „Wie vermummt man sich, wenn man einen Truthahn schießen will?“ behandelt wurden. Der Kurs endete mit einem Field-Trip, einem ganzen Tag auf einer Ranch, wo wir verschiedene Stationen mit praktischen Übungen durchlaufen und einen schriftlichen Test bestehen mussten. Zu den praktischen Aufgaben gehörten natürlich auch Schießübungen, sowohl mit einer Rifle als auch mit einer Shotgun. Wir mussten im Liegen, im Knien, im Sitzen und im Stehen schießen, mal auf eine Zielscheibe, ein andermal auf Tontauben. Am Ende des Tages hielt ich dann unglaublich stolz meine Hunting-Licence in den Händen.
Nun warte ich nur noch auf die Hunting-Season und dann kann ich endlich Jagen gehen! ;-))

...glücklich und stolz getroffen zu haben! ;-)
beim Tontaubenschießen..


















Man stelle sich vor, wie all die kleinen Kinder mit Shotguns durch die Gegend laufen…










Vielleicht habt ihr euch gewundert, warum ich weiße Farbe an meinen Beinen habe?! Nun, am Morgen desselben Tages haben ein paar Studenten und ich DAS Wahrzeichen Bozemans „saniert“.




Mit Farbeimern und Pinseln bewaffnet sind wir den Berg hochgeklettert und haben den Steinen des „M´s“ einen neuen weißen Glanz verliehen. Daher also die weißen Farbflecke!








 Ross Peak

Wie sollte es ander sein - ein weiter Gipfel wollte erklimmt werden: Ross Peak, 2744 Meter.





Brad und ich fuhren wieder früh morgens los. Dieser Berg war zwar etwas kleiner als die Sphinx, dafür aber war das Klettern eine größere Herausforderung, was sich spätestens beim Abstieg herausstellten sollte. Aber zunächst konnten wir mal wieder durch das wunderbare Wetter die fantastische Aussicht von oben genießen.

Der Abstieg war wie gesagt etwas schwierig. Es gab viel Geröll, das einem regelmäßig unter den Füßen wegrutschte und mehr Meter als gewollt nach unten beförderte. Jedes Mal hatte man ein paar blaue Flecke und Schrammen mehr. Ich hatte das Vergnügen, einmal ganze 20 Meter weit zu schlittern, wonach dann meine Beine auch dementsprechend aussahen…















Am Ende des Tages wurden unsere Anstrengungen mit einem traumhaften Sonnenuntergang belohnt, der die Kratzer an Beinen und Armen schnell vergessen ließ. 

Langsam wird es hier auch echt kalt. Letzte Woche hat es ja sogar etwas geschneit. Und heute waren es wieder über 25°C... echt verrückt! Aber es soll nicht mehr lange dauern und dann ist es entgültig vorbei mit der Wärme!

So weit, so gut! Seid alle einmal ganz fest umarmt, ich fehlt mir sehr! Und ich freu mich schon riesig auf unser Wiedersehen!

Eure Katharina