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Sonntag, 21. Oktober 2012

Tucson VI

Verehrte Freunde

ich rate Euch, rette sich wer kann, denn meine Energie kommt zurück!!! =)

Dieser Bericht wird ausnahmsweise recht bilderlos, aber das ist vielleicht auch besser so. Ich habe 3 recht schwierige Wochen hinter mir, aber gerade die letzte war besonders aufregend!
Warum?
 Zunächst habt ihr ja mitbekommen, dass ich gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe war, genauer gesagt die ganze Zeit im Bett lag, doofe Kopfschmerzen hatte,7 Kilo verloren habe und der Gang zur Mülltonne mich schon völlig erledigte.

 Letzten Montag stand es dann fest, irgendwas stimmt nicht mit meinem Darm, sodass ich Freitag also ins Krankenhaus gehen sollte für eine Endoskopie, eine kleine Mini-Operation. Netterweise nahm mich meine Gastfamilie ab Dienstag für 5 Tage auf, sodass ich mir um Nahrung oder Medikamenten-Beschaffung keine Sorgen mehr zu machen brauchte.

Es war suuper interessant in einer amerikanischen Familie zu leben. Prägendste Erfahrung war wohl, dass ich von meiner Gastmutter auf die Frage, wo ich denn einen Kochtopf finden könnte, nur ein "das weiß ich gar nicht" als Antwort bekam. In ihrer eigenen Küche!! Sie kocht nicht gerne, sondern geht eben lieber essen oder kauft sich "Fertig-Meals" im Supermarkt. 
Das Zweite, was mich sehr beeindruckt hat, waren die super modernen High-Tech Sofas. Man konnte sich nicht nur gemütlich reinwälzen, sondern es gab auch noch einen Hebel, der dann die Bein-Partie nach oben schießen ließ, sodass man die Beine hochlegen konnte. Das war dann nach der Arbeit immer ihre Lieblingsbeschäftigung, natürlich vor dem überdimensional großen Fernseher und der große, sabbernde Hund Onex immer in ihrer Mitte. Einfach Amerika! Aber sie sind glücklich, so what. Zur Zeit planen sie, welches Halloween-Kostüm Onex dieses Jahr wohl anziehen soll.

Donnerstag musste ich dann jedenfalls 3,8 Liter widerlichstes Medizin-Zeugs als Vorbereitung für die OP trinken und durfte absolut gar nichts essen. Einer der ätzendsten Tage meines Lebens! Ich habe um 12 Uhr mittags angefangen und war um 20 Uhr abends fertig, obwohl ich bestimmt ein Fünftel heimlich weggeschüttet habe.

Freitag Morgen ging es dann los ins Krankenhaus. Ich war soo froh, dass mein Gastvater Alex mich begleitete, dort blieb und wieder nach Hause fuhr. Es war ja mein 1. Mal. Dort angekommen musste ich gar nicht lange warten, schon bald wurde ich in einen Raum geholt, in dem ich mir so einen komischen Kittel anziehen musste, auf ein schiebbares Bett gelegt wurde, überall verkabelt und verschnürt wurde und dann auch schon in den OP-Raum geschoben wurde. Die Schwestern waren alle super nett. Besonders amüsant war, dass der Druckknopf, der an mir angeklebt wurde, um meinen Herzschlag zu messen, dauernd abfiel, sodass die Maschine mit einem lauten PIIIIIIIIIIEP Herzstillstand anzeigte. Ich musste mich echt beherrschen nicht laut loszulachen. Die Spritze, die mir die Narkose verpassen sollte, stecke schon längst verkabelt in meinem Arm. Die Ärztin sagte mir noch, ich solle an eine schöne, glückliche Erinnerung denken, was ich dann auch tat. Das ist das letzte, was ich weiß. Denn dann bin ich wieder aufgewacht und alles war vorbei. Eine faszinierende Erfahrung! Ich konnte es kaum glauben. Ich hatte nicht gemerkt die Invasion zu bekommen, noch dass ich müde wurde und von der 20-minütigen OP erst recht nichts.

Ich wachte also auf und hatte gleich 4 nette Schwestern um mich, die mir einen superleckeren Saft gaben. Ich fragte gleich erstmal nach einem zweiten, welcher mir nach kurzer Diskussion auch gewährt wurde :) Dann kamen auch schon der Arzt und Alex und mir wurden großartige Farbaufnahmen meines Darms präsentiert! :D Nach der Aufklärung, was los sei, erkundigte sich der Doktor, ob ich denn noch eine Frage habe und ich antwortete wie aus der Pistole geschossen: " Darf ich in 2 Wochen auf den Grand Canyon Trip mit meinen Freunden gehen?" ;) Chancen stehen gut. Danach ging es erstmal mit Alex ins Restaurant, ich durfte ja endlich wieder essen!

Ich fragt euch sicher, was es denn nun ist?
Eine chronische Erkrankung des Dickdarms. Gut, chronisch ist natürlich nie so cool, aber man kriegt das wohl ganz gut mit Medikamenten in den Griff, sodass es sich nicht groß auf den Alltag auswirkt. 
Ich bin wahnsinnig erleichtert, dass man es nun endlich weiß und ich seid gestern das richtige Medikament bekomme, was wahnsinnig gut zu wirken scheint. Ich hatte gestern den ganzen Tag keine Kopfschmerzen, im Vergleich zu den letzten Wochen recht viel Energie, habe super viele Sachen erledigt und ein wahnsinnig nettes Abendessen mit vielen Gastfamilien und ihren Schützlingen gehabt.

Auch, wenn sie es hier nicht lesen können, möchte ich mich nochmal ganz doll bei meinen Freunden hier bedanken, die mich immer wieder besucht haben, Obst, Filme, Unizeugs oder Sprudelwasser vorbei gebracht haben, mich auf andere Gedanken bringen konnten und mich bei guter Laune hielten :)

Also, ab nächstem Wochenende wird hier wieder gerockt und Tucson auf den Kopf gestellt, vorher müssen nur noch 2 Klausuren überlebt werden.

Was ich vermisse? 
Den Tübinger Herbst samt Tübinger Menschen (also ihr :P ), meine Familie und das grüne Pesto Genovese von Barilla!

Alles Liebe, 
eure Flici

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Tucson V

Hey my Dears,

es gibt wieder News aus der Arizona-Sauna! :) Ich glaube, der Oktober ist mit der schönste Monat hier. Die Affenhitze ist einer schönen Wärme gewichen und Wolken gibt es auch keine mehr.

Also, ich versuche ein wenig Struktur in meinen Eintrag zu bringen, daher mache ich die Überschriften :)

Gastfamilie: Letzten Sonntag hatte ich einen herrliche Ausflug mit meiner Gastfamilie und der Chinesin Dora in einen wunderschönen Stadtpark. Dort hatten wir dann ein köstliches Picknick, was aus Baguette, verschiedenen Käsesorten und Wein bestand. Mehr brauche ich nicht, um glücklich zu sein! :) Aber irgendwas wäre falsch mit den Amis, wenn sie "nur" diese Speisen zum Picknicken hätten..natüüürlich gab es auch noch gaanz viele Hähnchenkeulen, Fleischsalat, Nudelsalat, Kekse und geschnittenes Obst. Es war wirklich ein Festmal! Direkt im Anschluss wurde in diesem Park Shakespear's "Taming of the Shrew" aufgeführt. Es war großartig und ging 3 Stunden. Gott sei Dank können Amis einfach kein richtiges Shakespear-Englisch...

Football: So langsam werde ich ein richtiger Fan. Ich kriege einfach immer Gänsehaut, wenn das Feuerwerk losgeht und die 120 Spieler einlaufen.

Bei jedem Touchdown werden irgendwo Leute so oft in die Luft geworfen, wie der Punktestand.

Ausflug in die Sycamore Canyon: Es tat so gut endlich mal raus aus Tucson zu kommen. Von unserem "outdoor adventure centre" (sowas sollten wir in Tübi auch mal haben) organisiert, machte ich mit einer kleinen Gruppe von 6 Personen auf zu einer Wanderung in die schönen Berge. Stunden um Stunden spazierten wir an einem Bergfluss und kletterten über Stock und Stein. Auch wenn es sicherlich nicht so abenteuerlich wie bei Katharina war, mussten wir auch das ein oder andere mal verzweifelt nach "Festhalt"-Möglichkeiten in den Felsen suchen. Es war Idylle pur, da wir regelmäßig auf Schmetterlings-Schwärme stießen, die dann zu 100en um uns herum flogen.

neue Mitbewohnerin: Jaaaaa, ich habe endlich eine neue Mitbwohnerin!! Siera heißt die gute und kommt aus Arizona. Ich wär ihr fast um den Hals gefallen, als sie eingezogen ist. Endlich mehr Leben in der Bude. Sie ist auch Gott sei Dank wesentlich kommunikativer als die andere und das erste richtige WG-Kochen wird auch bald durchgeführt.

Freizeit-Aktivitäten: Wie ihr ja schon mitbekommen habt, habe ich auch mit Salsa angefangen und habe großen Spaß daran, auch wenn ich doch manchmal durcheinander komme, da sich die Schritte irgendwie mit Diskofox und Cha Cha  ein wenig ähneln. In 2 Wochen fange mit einem Selbstverteidigungskurs an, auf den ich schon sehr gespannt bin. Am Wochenende stehen auch stets supercoole Dinge an. Indische Freunde haben neulich stundenlang für uns gekocht und es war soo unfassbar lecker. Man muss dazusagen, dass sie einiges an Gewürzen weggelassen habe, sonst wäre einen wohl der Mund abgebrandt, aber so war es einfach herrlich. David, das musst du einfach auch mal in Tübi machen!!! Wir genießen zur Zeit auch sehr, dass in meiner Wohnanlage ein Pool und ein großer Gasgrill, sodass wir in den letzten 2 Wochen öfters Grill-und Poolpartys hatten, was einfach nur herrlich war. Laute Musik, das ein oder andere Glas Wein und coole Springkonteste. Einige Inder können nicht schwimmen, da sie es nicht in der Schule lernen, aber sie sind einfach trotzdem gesprungen und wurden von uns dann einfach immer gerettet und wieder dahin gebracht, wo sie stehen können :)


 Hier finden am Wochenende auch immer super viele Hauspartys statt, man zieht so durch die Straßen, hört Musik und Menschen und crasht dann einfach die Party und feiert mit. Die meisten sind immer völlig begeistert, wenn auf einmal Leute aus der halben Welt auf der Matte stehen.


Uni: der Alltag hat sich allmählich eingespielt. Die ersten Klausuren und Präsentationen sind auch geschafft. Das wird schon werden. Man legt hier tatsächlich mehr wert auf Quantität statt Qualität.
Ich sitze nun auch mittlerweile immer mit den gleichen Leuten und wir haben letztes Wochenende auch etwas zusammen unternommen. Projekt "amerikanische Freunde" wurde also gestartet :)
Übrigens wachsen auf unserm Campus Orangenbäume und es ist super beliebt und verbreitet sich mit einem Skateboard über den Campus zu bewegen.


Es gibt hier gaaaaanz viel mexikanisches Essen, da hier super viele Mexikaner und Lationos leben. Das schmeckt ja auch unfassbar gut. Also der Käse und die zermatschten Bohnen, mit Fleisch und braunem Reis in Wraps, das ist einfach köstlichst!


Und ich habe SPRUDELWASSER gefunden :) Kostet sogar nur 75 Cent die Flasche.

Was ich vermisse?
Den deutschen Herbst in Tübingen, weil der einfach traumhaft schön und unschlagbar ist und grünes Pesto von Barilla!

Wahrscheinlich habe ich schon wieder viele Dinge vergessen, aber das wars für heute erstmal.

Viele liebe Grüße,
eure Flici






Montag, 10. September 2012

Tucson IV: Kakteen, Football und Feierei

Heyhoo in die weite Welt.

Ich LIEBE eure Blogeinträge!!! Man kann es einfach nicht oft genug sagen, daher nun auch mal wieder in kleines Uptdate aus der Arizona-Sauna.
Meine Gastfamilie hat mich und eine Chinesin letzes Wochenende in ein "Dessert Museum" mitgenommen :) Kilometer weit nur Wüste und jahrhundert-alte Kakteen. Vereinzelnd haben wir dort aber auch Berglöwen, Wölfe, Klapperschlangen, Erdmännchen und andere Tiere gesehen. Sie sind super nett, wenn auch ein wenig merkwürdig, besonders die Tochter. Ich teile sie mir mit einer Chinesin. So wie es aussieht, habe ich suuuper Glück und sie wollen mich zu Thanks Giving mit zum Gran Canyon nehmen :D





Außerdem ist wie bei den anderen Amis auch  die Football-Saison gestartet :) es ist der Wahnsinn wie die ganze Stadt einfach nur im Ausnahme-Zustand ist, wenn unsere WILDCATS spielen. Die werden wie Helden gefeiert. Unser Stadion kann 60.000 Menschen fassen und steht mitten auf dem Campus. Gestern haben wir gegen Oklahoma gespielt, die normalerweile viiiiiel besser sind und durch super viel Glück und nochmal Glück waren wir aber soo gut in Form und die Stimmung im Stadion war am Brennen, sodass wir einfach gewonnen waren. Obwohl es ca. 4 Stunden dauerte, standen wir die ganze Zeit und brüllten um die Wette. Eine riesige Marching Band und perfekt gestylte Cheedleader-Girls begleiten den ganzen Wahnsinn. Sie haben auch so lustige Traditionen hier. Z.B. dass alle ihren Schlüssel rausholen und damit rascheln. Ich mache einfach mit, auch wenn ich noch nicht so ganz begriffen habe wieso :) unser Leitspruch ist: BEAR DOWN ARIZONA und wir singen immer auf das Lied "born to be wild" BORN TO BE WIIIIILD CATS! Und dann machen alle die Hand zu einer Tatze und Fauchen.

Ein weiteres großes Ereignis war der Geburtstag einer deutschen Freundin, für die wir eine Geburtstagsüberraschung organisierten, obwohl sie 3 Tage später eine offizielle Feier geplant hatte.




Mimi, hier zeigt mir der Japaner Ken, wie man richtig post in Japan! 

Zu guter letzt habe ich meinem Namen mal wieder alle Ehre gemacht und bei einer Tombula das wohl "beste" Fahrrad gewonnen, was ich je hatte.
Bedenkt bei meinem Beitrag, dass die Stunden in der Uni, Bib oder hinterm Schreibtisch zwar zahlreich vorhanden sind, aber nicht sonderlich erwähnenswert. Und auch, wenn die Bilder nicht so aussehen, es gibt sie doch, die einsamen Momente.


Liebste Grüße,
eure Flici




Sonntag, 26. August 2012

Tucson III

Heyho ihr Lieben,

es gibt mal wieder etwas zu berichten aus der Arizona-Sauna. Da es diese Woche ja so viel geregnet hat, wollte ich euch dieses Foto nicht vorenthalten ;)

Ansonsten ist am Montag die Uni losgegangen und obwohl es teilweise nicht so einfach ist auf englisch mitreden zu können, hatte ich zumindestens in "trade" ein Erfolgserlebnis. Die Frage war easy. "Was bedeutet es, wenn der Preis gegeben ist?" Die Amis hatten alle keine Ahnung und ich hob dann todesmutig meinen Arm und erwähne "price taker" and "perfect competition" und der Prof war total begeistert und ich super happy =)
Was mich überrascht hat, war wie viel man hier für die Uni macht während des Semesters. Eigentlich muss man immer kontinuierlich mitlernen, da ich in 2 Fächern zwischen 4-8 Klausuren während des Semesters habe. Wenn man "readings" machen soll, dann kann man die nächste Stunde nicht mitarbeiten, wenn man dies nicht getan hat.

Leider haben sie hier nicht so eine coole Ausleih-Bib wie wir, sodass man viele Bücher selber kaufen muss. Ich würde soo protestieren als Ami. Man zahlt unendlich hohe Studiengebühren, muss dann für alles Extra-Fees zahlen und kann sich dann noch nicht mal ein Buch ausleihen. Man man man!
Am Donnerstag habe ich meinen Buddy kennen gelernt, ein nettes Mädchen namens Megan.  Freitag hatte eine Australierin Geburtstag und wir haben eine Überraschungsfeier für sie gemacht mit 25 Leuten. 2 weitere Deutsche und ich haben einen Schokokuchen gebacken. Sie war überglücklich und wir hatten einen tollen Abend. Leider schließt hier alles bereits um 2 Uhr nachts.

Gestern hatten wir ein tolles Abendessen mit 2 Indern, einem Japaner (MIMI), einem Singapurianer, einer Kanadierin (JULIA) und 2 weiteren Deutschen. Es gab eine superleckere Gemüse-Reis-Pfanne mit Fleisch und alle meinten, dass sie sowas auch öfters zu Hause essen würden. Zum Nachtisch gab es dann noch Brownies.






Ansonsten bin ich heute Abend zum Sonntagsdinner bei meiner "Gastfamilie" eingeladen, was bestimmt auch sehr nett wird. Nun noch ein paar Abschiedseindrücke von Tucson und meinem Leben.



Mittwoch, 22. August 2012

Tucson II

Hey Tübingen-Homies,

nun wird mal wieder top aktuell berichtet aus der Arizona-Sauna.
Inzwischen habe ich auch das Nightlife ein wenig erfahren können. Am Freitag-Abend bin ich mit dem anderen Deutschen aus Tübingen zu amerikanischen Nachbarn gegangen und mit denen sind wir dann im Auto in die Innenstadt gedüst und zunächst in eine Shisha-Bar gegangen. Ich persönlich kann dem ja nicht viel abgewinnen und erst recht keine unterschiedlichen Geschmäcker schmecken, aber es war lustig. Danach zogen die 21-jährigen weiter in eine Bar. Heiter fuhren wir dann zu einer echten amerikanischen Haus-Party.

Zunächst standen wir vor der falschen Party und vor unseren Augen spielten sich aufregende Szenen ab. 2 Gruppen stritten sich um ein Taxi. Als schließlich die eine einfach die Taxitür zumachte und das Taxi langsam anfuhr, schlug ein vermutlich betrunkener Jugendlicher der anderen Gruppe plötzlich gegen die Rückscheibe des Taxis und sie zerbrach in 1000 Scherben. Der Jugendlich flüchtete sich ins innere des Hauses. Wie eine Furie sprang der Taxifahrer laut fluchtend aus dem Taxi und rannte auf einen Unbeteiligten zu, den er für den Täter hielt und wollte ihm direkt eine reinhauen. Die anderen Herumstehenden konnten ihn noch davon abhalten. Er schrie und brüllte und mein Vokabular an englischen Schimpfwörtern wurde mächig erweitert.
Dann wollte er direkt die Polizei anrufen. Da gerieten die Gastgeber in Panik und flehten ihn an: "How much money do you need? Don't call the police!Please!" Sie wiederholten es 5 Mal, bis der Taxifahrer schließlich auflegte.
Es war erstens krass wie wahnsinnig aggressiv der Taxifahrer war und wie er einfach auf wahrscheinlich Minderjährige einprügeln wollte und wie unglaublich groß die Angst oder der Respekt vor der Polizei hier ist. Ich erinnere mich noch gut, an Gespräche mit der Polizei wegen zu lauter Partys im Ämmerle. Das war eigentlich immer recht amüsant.
Wenn die Polizei kommt, rennen hier ja auch immer alle weg, weil theortisch jeder "Erwischte" 100 Dollar Strafe zahlen muss und das Haus dann für 180 Tage ge"red-tagged" wird, d.h. dass sie beim nächsten Mal 500 Euro Strafen zahlen müssen.
Wir saßen jedenfalls sicher im Auto und betrachteten das Spektakel. Ein Ami meinte nur, dass jetzt nur noch Popcorn fehlen würde. Schließlich fanden wir dann unsere Party und es war wie im Film. Das ganze Haus voller feiernder Menschen, ein riesiger Bierpong-Tisch und ein Mini-basketballkorb und überall Fanartikel von der lokalen Football-Mannschaft.

Bierpong:. An jeder Seite des Tischen stehen 6 Pappbecher mit Bier drin und dann versucht man mit einem Tischtennisballl in die Becher des anderen zu treffen. Wenn dies gelingt, muss dieser den getroffenen Becher austrinken :)

Samstag-Abend war ich zu einem Abendessen eingeladen von einer lokalen amerikanischen Familie. Dies organisiert hier eine Gruppe, um die Austauschstudenten stärker zu integrieren, was super nett ist. Es war ein toller Abend und ich saß dort mit einer weiteren Deutschen, einer Chinesin ( die wahnsinnig ANgst vor dem Labrador hatte, nur Tee trank und nichts sagte), einer Peruanerin, 2 Ami-Studenten und dem amerikanischen Ehepaar bei tollem GESUNDEM Essen.
Nächste Woche Sonntag bin ich dort wieder eingeladen :)
Gestern war mein 1. Unitag, was auch super aufregend war. Ich kann nun doch 2 Wirtschaftskurse belegen: International Trade und intermediate Macroeconomics. Der Rest hat was mit Latin American Studies zu tun. Die Anzahl der Studenten in den Vorlesungen ist super klein.
Eine weitere coole Erfahrung, die ich gemacht habe, war, dass egal wo ich mal alleine saß (beim Essen in der Mensa oder so) immer kam irgend ein Ami, setzt sich einfach dazu und fängt super nett ein Gespräch an; gar nicht flirti-mäßig. Die gehen dann iwann wieder, wünschen einen guten Tag und das wars. Ich liebe das!
Heute hat es hier sooo krass geregnet..Monsoon-regen. Alle Straßen waren überschwemmt und ich musste teilweise durch Wadenhohes-Wasser nach Hause stampfen mit meinen Flip Flops. Jedes Mal wenn ein Auto vorbei fuhr, rettete ich mich erstmal ins Gebüsch, da sie natürlich meeega gespritzt haben. Einmal hats mich jedoch trotzdem erwischt, aber ich habe eigentlich nur gelacht.

Haltet die Ohren steif. Ich tue es auch!

Viele liebe Grüße,

eure Flici

Ps. das ist übrigens mein Campus-Gelände

Freitag, 17. August 2012

Tucson

Heidiho ihr lieben Leute,

hier kommt ein erstes Hallo aus der Arizona-Sauna :)
mittlerweile bin ich fast 2 Wochen hier und habe es gott sei Dank geschafft aus der Auffangstation für obdachlose Austauschstudenten zu kommen und habe eine 4er WG bezogen in einem Apartmentkomplex. Bisher wohnt nur eine Amerikanerin aus Washington in der WG; der Rest kann jederzeit einziehen. Es bleibt spannend. Es sieht ein bisschen aus wie eine Militärkaserne, aber es gibt einen (ultrawarmen) Pool und einen Fitnessraum und 2 Palmen :)

Durch die Orientierungswoche habe ich erste Bekanntschaften geschlossen. Es wimmelt hier nur so von Asiaten.



Witzigerweise sind die Inder fasziniert von den blonden Haaren und viele wollten ein Foto mit mir machen (manchmal hatte man das Gefühl, man ist in Asien, nicht in den USA)



Das ist auf einer free pizza party entstanden, wo ein DJ Musik gemacht hat und nach dem Essen alle Nationen wild durcheinander getanzt haben. Das war wirklich herrlich!

Die letzten Tage war ich in San Onofre, bei San Diego und eine Stunde von LA entfernt, auf einem Surftrip mit anderen Austauschstudenten aus Schweden, Schweiz, Irland, England, Australien, Japan, China, Kanada und Singapor.




Wir sind in 2 Vans ca. 9 Stunden dahin gefahren und über mehrere Kilometer direkt an der amerikanisch-mexikanischen Grenze vorbeigefahren. Man konnte die riesge Mauer sehr gut sehen. Das war echt interessant, bei allem was man so hört, was dort abgeht. Das ist einfach mitten in der Wüste! Die Tage waren sehr nett, wir haben gecampt, es gab keine Duschen (außer diese Sandabwaschteile draußen) und keinen Spiegel. Man hat sich selber 3 Tage lang nicht gesehen! Das war eine witzige Erfahrung. Das Surfen war super, aber ziemlich anstrengend. ich finde aber immer, dass trotz des Liter-weise Wasser schluckens und der dir ins Gesicht peitschenden Wellen lohnt es sich für die paar atemberaubende Sekunden, die du dann auf dem Surfbrett stehst und dich von der Welle mitnehmen lässt, bevor du du dann wieder ins Meer fliegst und dich 1000 Mal überschlägst. Keine Sorge, alle Knochen sind noch heil :)

Nun geht am Montag die Uni los und ich bin sehr gespannt. So wie es aussieht, darf ich doch auch ein paar Wirtschaftskurse belegen.



Bis bald und viele liebe Grüße,

eure euch vermissende Flici