Donnerstag, 30. August 2012

Québec


Ihr Lieben.

Mein Leben in Québec hat offiziell angefangen, als Lukas gestern gefahren ist. Der Urlaub ist vorbei und ich habe die ersten Schritte in meinem ganz persönlichen Auslandsaufenthalt gemacht.
Zuerst möchte ich euch mein Zuhause hier beschreiben.
Ich wohne bei Martine, 54 Jahre alt, die Vegetarierin ist, sehr auf ihr Äußeres achtet, (was ihr wahnsinnig gut gelingt - sie könnte für Mitte 30 durchgehen), morgens um 6 Uhr erstmal Fahrrad fahren geht, und bei ihrem Papageien namens Twitwi - das ist das einzige, was er auch selbst sagen kann.
Unser appartement hier ist sehr geschmackvoll eingerichtet und super dekorativ:




Twitwi sitzt Martine eigentlich ständig auf der Schulter. Er ist recht klein und klettert permanent auf ihr herum. Wenn sie etwas langärmliges anhat, kriecht er unter ihren Pullover und schläft auf ihrer Schulter ein. Er beugt sich vor und trinkt aus ihrer Kaffeetasse, er kann sich auf Kommando totstellen, Plastikchips nach Farben sortieren und das einzige, was ihm wirklich Angst macht, ist der Staubsauger. Ich war am Anfang total überrascht, wie klug Papageien sind - es ist echt Wahnsinn, was er alles zu verstehen scheint!

In meinem Zuhause hier geht es mir also sehr gut und im Kühlschrank steht frisches Gemüse (gibts bei euch daheim Karottensaft zum Frühstück?!) und Tofu.

Leider ging es mir gestern und die Tage davor nicht ganz so gut, da ich Angst habe, dass es mir schwerfallen wird, hier Leute kennenzulernen und insgesamt ein bisschen alleine war. Die Uni hier ist unheimlich groß, viel größer als Tübingen (sie hat unter Anderem ein total irres kilometerlanges unterirdisches Tunnelsysthem für den Winter!) und es gibt wahnsinnig viele ausländische Studenten, die allerdings hauptsächlich beschäftig aussehend und in bereits geformten Grüppchen umherlaufen. Leider fällt es mir manchmal schwer, "einfach so" jemanden anzusprechen, mich zu orientieren und ich habe oft Bedenken, ob ich das mit den Kursen alles so gut hinbekomme... Das Niveau hier ist insgesamt recht hoch und die meisten Kurse auch schon voll - weshalb ich immernoch in Ungewissheit schwebe, wie mein Semester aussehen wird. Dann ist natürlich auch noch Lukas gefahren, der mir in den ersten Tagen geholfen hat, mich ein bisschen zurechzufinden und jetzt doch irgendwie plötzlich ganz schön weit weg ist - das alles gepaart mit einer Fremdsprache (und nein, ich meine nicht Französisch, sondern Québequois...) und keinem einzigen vertrauten Gesicht, das hat mir dann doch ein wenig zugesetzt, muss ich zugeben.

Ich hoffe mittlerweile darauf, dass einige Tage vergehen werden (...das wird auch sicher eintreffen) und dass alles mit der Zeit ein wenig leichter wird!

Hier möchte ich euch noch eine andere Seite von Québec zeigen - es gibt nämlich überall sehr schöne und kreative Bemalung der Stadt. Ich dachte mir, das ist mal was anderes als Touri-fotos:

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Sobald ich die Möglichkeit habe, Nationalparks und ein bisschen mehr Umgebung zu sehen, dann ziege ich euch natürlich auch noch das klassische Kanada!

Ich hoffe, dass es euch allen gut geht, lese immer feißig eure Beiträge und sende allerliebste Grüße!

Eure Julia

Und noch ein kleines Rätsel zum Schluss.... was ist DA wohl auf dem Uni Campus herumgelaufen?!








1 Kommentar:

  1. Liebe Julia, hoffe ihr hattet eine schöne Zeit beim Reisen, und du konntest dich schon ein bisschen einleben. Und mach dir Sorgen, auch hier unten ist nicht alles Friede,Freunde,Eierkuchen...Da ich so spät dran mit meiner Kurswahl, die Orientierungswoche nicht mitbekommen hab, usw., hatte auch ich anfangs echt schwierigkeiten Leute kennenzulernen. Einzigst Gute war, dass ich mir einen Tandempartner gesucht hab, das gibts bei dir bestimmt auch, und durch ihn dann glücklicherweise Kontakt zu den Austauschstudenten bekommen hab, sonst hätte ich die alle nie kennengelernt. Vor allem, weil ich auch jetzt in Kursen sitze, die nur die Ober-Nerds gewählt haben, und die echt so null kontaktfreundig sind... insgesamt ist das an der FEA eher schwierig, da hier echt nur verschüchterte Computerfreaks studieren, die mit ihren Batman-Comicheften in die Uni kommen, naja...Und ich hab durch den Sport jetzt auch Kontakt zu ein Paar netten Brasilianern bekommen... Und heute im Statistik-Kurs hab ich mich einfach getraut, und so eine Mädelsgruppe gefragt ob wir nicht eine Lerngruppe machen wollen, da wie am Montag Klausur schreiben, und das hat geklappt!!
    Aaalso, Kopf hoch, Julia, du schaffst das auch! Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen,... man muss aber wirklich über seinen eigenen Schatten springen, und einfach Hallo! sagen, immer lächeln und nett sein, und so tun, wenn man ignoriert wird, dass es einen einfach nichts ausmacht... Think positive! Oder was auch immer eine gute Strategie ist, ist sich einfach dumm zu stellen, und obwohl man seinen Kurs gefunden hat, einfach trotzdem nachfragen, ob man richtig ist, fragend gucken, und dann kommt schon automatisch ein "Woher kommst du denn?" Und so startet man jeden Smalltalk ;)
    Ich drück dich ganz fest und wünsch dir vieeeeeeeel glück mit Allem, und einen super Start!!!! :))))

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